Januar 21, 2024
Dir sind einige Begriffe unklar oder zu fachlich? In diesem Nählexikon findest Du schnell eine Erläuterung!
Das Nählexikon:
Bevor es die Nähmaschine gab, wurde alles mit der Hand genäht.
Auch heutzutage gibt es immer noch Arbeiten, die von Hand durchgeführt werden.
Wenn Du ein wenig in die Materie einsteigen willst, könntest Du Dir ein paar neue Knöpfe für Deine Bluse oder Jacke besorgen und sie damit aufwerten:
Beachte dabei: beim Handnähen sollte Deine Fadenlänge nicht länger als ca. 50 cm sein. Der Faden verheddert sich sonst leicht und erschwert das Nähen.
Auch lassen sich viele Kleidungsstücke ganz leicht durch eine Applikation individuell verändern. Mit ein paar Stichen, hast Du schnell eine Blume oder ähnliches auf einem Kissen oder einem Mundschutz befestigt.
Beim Nähen von Hand wird generell alles mit einem Faden genäht.
- anders ist die Stichbildung mit der Nähmaschine:
Hier teilen sich der Ober-und Unterfaden diese Arbeit:
Die Nähnadel sticht in das Nähgut ein und der Oberfaden bildet eine Schlinge. Der Greifer ergreift die Schlinge und bildet mit dem Unterfaden einen Stich.
Das Nahtbild sollte auf jeder Stoffseite gleich aussehen. Das erreichst Du, wenn die Spannung Deiner Maschine so eingestellt ist, dass die Verschlingung von Unter- und Oberfaden genau in der Mitte Deines Nähgutes liegt.
So ist die Naht richtig und dementsprechend sicher und stabil.
Wann nutze ich welchen Stich und wie setze ich Nähte?
Der Geradstich
Der Geradstich ist ein Grundstich für die meisten Nähprojekte. Er ist einfach und vielseitig.
Die meiste Anwendung findet er beim zusammennähen von Stoffen, bei Säumen und Abnäher.
Der Steppstich
Der Steppstich ist ein dichter Geradstich, der zum Fixieren von Stofflagen oder zum Hervorheben von Nähten verwendet wird, sowie zum Verstärken von Schulternähten, Taschen und Rucksäcken.
Der Rückstich:
Ein Stich, der am Anfang und Ende einer Naht genäht wird, um die Naht zu sichern und ein Aufgehen zu verhindern.
Der Zickzackstich:
Diesen Stich nimmt man auch als Ersatz zum Versäubern, wenn keine Overlocknaht oder Overlockmaschine vorhanden ist. Sein Stichmuster besteht aus abwechselnd schrägen Linien.
Außerdem wird der Zickzackstich auch als Zierstich genutzt.
Der Blindstich:
Der Blindstich wird verwendet, um Säume unsichtbar zu machen. Diese Technik ist besonders nützlich für Kleidungsstücke und Heimtextilien, bei denen der Saum nicht sichtbar sein soll. Zum Beispiel bei Vorhängen und Hosen.
Der Hexenstich:
Den Hexenstich benutzt man, um eine Stoffkante oder mehrere Stoffkanten dekorativ zu verbinden. Er ist haltbar und findet auch zum Verzieren von Kissen, Quilts und Decken Anwendung.
Der Coverstich:
Den Coverstich nutzt man zum Säumen und Verzieren von dehnbaren Stoffen (T-Shirts). Er ist besonders dehnbar und professionell.
Der Knopflochstich:
Der Knopflochstich ist ein spezieller Nähstich, der entlang der Kanten eines Knopflochs genäht wird, um die Stoffränder zu verstärken und ein Ausfransen zu verhindern.
Wofür ist der Knopflochstich geeignet?
Der Knopflochstich eignet sich hervorragend für alle Arten von Bekleidung und Textilien, bei denen Knopflöcher benötigt werden, wie Hemden, Jacken, Blusen und Röcken. Durch seine verstärkende Wirkung sorgt der Stich dafür, dass die Knopflöcher langlebig sind und häufigem Gebrauch standhalten, ohne auszureißen oder zu fransen.
Der Plattstich:
Der Plattstich ist ein dichter, flacher Stickstich, der verwendet wird, um Flächen vollständig auszufüllen und eine glatte, gleichmäßige Oberfläche zu erzeugen. Er eignet sich besonders gut für dekorative Stickereien auf Kleidungsstücken, Heimtextilien und Accessoires, da er detailreiche und farbintensive Designs ermöglicht.
Der Filzstich:
Der Filzstich, auch als Schlingstich bekannt, ist ein dekorativer Stich, bei dem Schlaufen entlang der Stoffkante genäht werden, um eine gezackte Linie zu erzeugen. Er eignet sich besonders gut zum Verzieren von Kanten an Filz- und Wollprojekten sowie für dekorative Akzente auf Handarbeiten und Applikationen.
Der Zwillingsnadelstich:
Der Zwillingsnadelstich wird mit einer Zwillingsnadel genäht, die zwei parallele Reihen von Geradstichen auf der Oberseite und eine Zickzacknaht auf der Unterseite erzeugt, um elastische und dekorative Nähte zu schaffen. (Es gibt auch Nähte, die oben und unten zwei Nähte nebeneinander aufweisen)
Er eignet sich besonders gut für das Säumen von dehnbaren Stoffen wie Jersey und für dekorative Doppelnähte bei T-Shirts, Halsausschnitten und Ärmeln.
Die Säume:
Als Saum bezeichnet man eine umgeschlagene Schnittkante.
Bei schweren und dicken Stoffen werden die Säume meist nur 1x gefaltet. Dazu wird eine breitere Saumzugabe gegeben und die Kante versäubert.
Säume bei Kleider, Blusen, Röcke, Schürzen, Mäntel und Hosen:
An manche Säume wie bei beispielsweise Jeans werden besondere Anforderungen der Haltbarkeit gestellt. Dabei werden sie zweimal gefaltet und durchgesteppt. Meist mit dickerem oder doppeltem Garn.
Die gerade Naht:
Die gerade Naht nimmt man zum dauerhaften verbinden von 2 oder mehreren Stoffteilen.
Sie ist die meist benutze Art, Stoffe zu bearbeiten.
Die französische Naht:
Die französische Naht, auch als Doppelkappnaht bekannt, ist eine Technik, bei der die Rohkanten des Stoffes vollständig eingeschlossen werden, um eine saubere und haltbare Innenseite zu erzeugen.
Sie eignet sich besonders gut für leichte und empfindliche Stoffe wie Seide oder Chiffon, bei denen ein sauberes Finish und zusätzliche Stabilität gewünscht werden.
Die Kappnaht:
Die Kappnaht ist eine doppelte Naht, bei der die Stoffkanten umgeschlagen und ineinander gelegt werden, um eine besonders starke und haltbare Verbindung zu schaffen. Sie eignet sich besonders gut für strapazierfähige Kleidungsstücke wie Jeans und Arbeitskleidung, da sie eine saubere, flache Naht mit verstärkten Kanten bietet.
Der Hohlsaum:
Der Hohlsaum ist eine dekorative Nähtechnik, bei der Fäden aus dem Stoff gezogen und die verbleibenden Fäden zu kleinen, regelmäßigen Stichen zusammengezogen werden, wodurch ein transparenter, luftiger Effekt entsteht. Diese Technik eignet sich besonders gut für feine Stoffe wie Leinen und Baumwolle und wird häufig bei Tischdecken, Servietten und eleganter Bettwäsche verwendet. (Diese Arbeit wird so eigentlich nur per Hand gefertigt.)
Overlock-Naht
Die Overlock-Naht ist eine Technik, die sowohl näht
als auch die Kanten versäubert. Sie wird häufig für dehnbare Stoffe verwendet und sorgt für professionelle Nähte.
Sie findet Anwendung bei Säumen von dehnbaren Stoffen wie Jersey.
Die Kante versäubern
Durch das Versäubern eines Stoffes oder Kleidungsstückes wird das Ausfransen verhindert und die Haltbarkeit erhöht.
Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten je nach Stoffart.
Die wohl Üblichste ist das versäubern mit einer Overlockmaschine. Hierbei werden die überstehenden Fransen mit einem an der Maschine befestigten Messer sauber abgeschnitten und im gleichen Arbeitsgang mit einem Überwendlichstich versäubert.
Den gleichen Effekt erreichst du auch durch das Nähen mit einem Zickzackstich, wenn Du die Kante vorher ordentlich mit einer Schere begradigt hast.
Hierbei musst du darauf achten, den Stoff so zu führen, dass er weder gedehnt noch eingehalten wird. Auch darf die Spannung nicht zu fest sein, weil sonst die Schnittkante zu hart wird.
Nähen mit elastischem Faden:
Das Nähen mit elastischem Faden, oft in der Spule verwendet, ermöglicht das Erstellen von dehnbaren Nähten, die sich zusammenziehen und Stoffe raffen. Diese Technik ist besonders gut geeignet für elastische Bündchen, Smokarbeiten und das Nähen von dehnbaren Stoffen wie Jersey oder Lycra, um eine flexible und anpassungsfähige Passform zu erzielen.
Bügeln
Beim Bügeln eines Gewebes oder Kleidungsstückes werden Druck, Wärme und eventuelle Feuchtigkeit auf den Stoff ausgeübt. Dadurch wird die Weiterverarbeitung erleichtert zum Beispiel beim Nähen eines Saumes oder aber auch beim Ende der Fertigung eines Kleidungsstückes.
Bügeleinlage
Um ein Stück Stoff zu verstärken oder ihm Formstabilität zu verleihen, wird ein spezielles Material (Vlies) auf den Stoff aufgebügelt.
Absteppen
Du möchtest eine Kante verstärken oder besonders hervor heben? Dann nähst du an dieser mit einem Abstand entlang und steppst die Kante ab.
Abnäher
Abnäher geben dem Kleidungsstück ihre Form. Durch sie wird der Sitz verbessert um z.B. Rundungen der Körperform anzupassen wie man es für die Taille, Schulter, Gesäß oder Brust benötigt.
Es gibt dabei verschiedene Arten der Verarbeitung: aufgeschnitten, einseitig gefaltet und flachgebügelt.
Applikation
Das Aufnähen von Stoffstücken auf einen Untergrund (Stoff, Papier, Leder, etc.) um Muster oder Designs zu erstellen.
Biesen
Schmale, eingelegte Falten im Stoff, die genäht werden, um Struktur oder Dekoration hinzuzufügen.
Paspel
Ein schmales Band aus Stoff, das zwischen Nähtecken genäht wird, um Kanten zu betonen oder dekorative Akzente zu setzen.
Fadenlauf
Die Richtung der Fasern im Stoff, die wichtig ist, um sicherzustellen, dass das Kleidungsstück korrekt fällt und sich nicht verzieht.
Einfassband
Ein schmales Band, das zum Einfassen von Kanten oder Nähten verwendet wird, um einen sauberen Abschluss der Naht zu erzielen.
Das Knopfloch:
Ein Knopfloch ist eine verstärkte Öffnung im Stoff, die dazu dient, einen Knopf sicher zu befestigen und zu schließen. Es eignet sich besonders gut für Kleidung wie Hemden, Jacken und Blusen, um Verschlüsse zu ermöglichen und gleichzeitig ein ordentliches, strapazierfähiges Finish zu bieten.
Kräuseln
Das Zusammenschieben (-reihen) von Stoff, um ihn auf eine kleinere Länge zu reduzieren, oft für Rüschen oder voluminöse Effekte.
Füßchen
Ein austauschbares Teil der Nähmaschine, das den Stoff während des Nähens führt und herunterdrückt. Es gibt verschiedene Füßchen für verschiedene Nähaufgaben.
Stoffwahl
Die Auswahl des geeigneten Stoffs für ein Nähprojekt, basierend auf Textur, Gewicht und Elastizität sowie des Gefallens.
Füßchendruck
Die Einstellung, wie fest das Nähfüßchen auf den Stoff drückt. Dies ist besonders wichtig bei unterschiedlichen Stoffarten wie Seide, Satin oder einem robusten Canvas.
Nahtzugabe
Der Bereich neben der Nahtlinie, der zwischen der Naht und der Kante des Stoffes liegt. Die Zugabe ermöglicht Anpassungen, sowie das Ausgleichen einer Naht und Vermeidung von Ausfransen.
Fadenabschneider
Ein kleines Werkzeug an der Nähmaschine oder Schere, um den Faden nach dem Nähen ab zu schneiden.
Stickerei
Das Dekorieren von Stoffen durch das Hinzufügen von gestickten Mustern oder Designs mit der Hand oder der Maschine.
Schrägband
Das Nähen mit Schrägband umfasst das Einfassen von Stoffkanten mit einem schräg geschnittenen Stoffstreifen, um eine saubere und dekorative Kante zu erzeugen.
Diese Technik eignet sich besonders gut für das Versäubern von Kanten an Kleidungsstücken, Decken und Heimtextilien, da das Schrägband flexibel ist und sich leicht um Kurven und Ecken legen lässt. (Ähnlich wie Einfassband)
Gummiband einziehen
Das Einziehen von Gummiband beinhaltet das Führen eines elastischen Bandes durch einen genähten Tunnel oder Saum, um den Stoff an bestimmten Stellen zusammenzuziehen und elastisch zu machen.
Diese Technik eignet sich besonders gut für die Anpassung von Taillenbünden, Ärmelabschlüssen und Halsausschnitten bei Kleidungsstücken, um eine flexible und bequeme Passform zu gewährleisten.
Smoken
Smoken ist eine Nähtechnik, bei der parallele Reihen von elastischem Faden oder normalem Garn genäht werden, um den Stoff zu raffen und eine elastische, dekorative Textur zu erzeugen.
Diese Methode eignet sich besonders gut für die Anpassung von Kleidungsstücken wie Oberteilen, Kleidern und Röcken, da sie flexible Passform und ansprechende, dekorative Details ermöglicht.
Zuschnitt
Zur Vorbereitung eines Nähobjektes gehört der Zuschnitt. Hierbei werden die zu verarbeitenden Nähteile, passend im Fadenlauf aus dem Stoff mit Hilfe einer Schere oder eines Rollmessers zugeschnitten.